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Zecken

Zecken – eine wachsende Gefahr für unsere Hunde und uns Menschen

Ein Erfahrungsbericht aus Sicht eines Züchters mit Herz und Verantwortung

Wer einen Mini Aussie an seiner Seite hat, weiß, wie viel Energie, Neugier und Lebensfreude in diesen Hunden steckt. Sie lieben es, draußen zu sein – mitten in der Natur, auf Feldern, im Wald, am Wasser. Genau dort, wo leider auch die Gefahr durch Zecken stetig zunimmt.

Ich beobachte als Züchter seit Jahren, wie sich Zeckenpopulationen verändern: Sie sind früher aktiv, bleiben länger aktiv – und sie übertragen mittlerweile teils schwerwiegende Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose, FSME oder Babesiose, die für Hunde und auch für uns Menschen nicht ungefährlich sind.

Jeder Hund ist anders – und Zecken reagieren auch unterschiedlich

Was viele vergessen: Nicht jeder Hund wird gleich stark von Zecken befallen. Manche ziehen sie magisch an, bei anderen bleibt das Fell nach einem Spaziergang nahezu zeckenfrei. Auch die Reaktionen auf einen Zeckenstich – oder auf Zeckenschutzmittel – können völlig unterschiedlich ausfallen. Genau deswegen ist es so wichtig, nicht blind Empfehlungen zu folgen, sondern den eigenen Hund genau zu beobachten.

Zecken & Lebensphasen – sensibel durch Pubertät, Läufigkeit & Co.

Die Anfälligkeit für Zecken ist nicht nur eine Frage der Rasse, sondern vor allem der Lebensphaseund des Hormonstatus:

  • Welpen haben ein noch unreifes Immunsystem und reagieren besonders sensibel auf äußere Einflüsse.
  • Junghunde in der Pubertät befinden sich im körperlichen Umbau – das kann das Immunsystem zusätzlich fordern.
  • Läufige Hündinnen sind hormonell in einer Ausnahmesituation, oft empfindlicher und anfälliger.
  • Erwachsene Hunde haben in der Regel eine stabilere Konstitution – doch auch sie sind nicht vor Infektionen sicher.
  • Senioren wiederum brauchen wieder besonderen Schutz, da die körpereigenen Abwehrkräfte langsam nachlassen.

Diese Phasen zeigen: Zeckenschutz muss sich dem Hund anpassen – nicht umgekehrt.

Natürlicher Schutz – sanfte Methoden mit Bedacht einsetzen

Ich arbeite bei Welpen und jungen Hunden grundsätzlich nicht mit chemischen Präparaten. In dieser sensiblen Phase setze ich auf:

  • Kokosöl oder Neemöl zur äußeren Anwendung
  • EM-Keramikhalsbänder oder Bernsteinketten als natürliche Barrieren
  • Leckerlis mit Bierhefe oder Kräutern zur Unterstützung von Haut & Fell
  • Natürliche Sprays oder Shampoos, ideal vor und nach dem Spaziergang
  • Und ganz wichtig: Gründliches Bürsten nach jedem Spaziergang, vor allem bei langem oder mittellangem Fell wie beim Mini Aussie. Damit lassen sich viele Zecken entfernen, bevor sie sich festbeißen können.

Wenn es mehr Schutz braucht – chemische Lösungen mit Verantwortung

Für meine erwachsenen Hunde setze ich – nach sorgfältiger Abwägung und tierärztlicher Empfehlung – Bravecto ein. Die Wirkung ist zuverlässig, und ich weiß, dass meine Hunde damit geschützt sind. Auch ich selbst habe dadurch ein sicheres Gefühl, denn Zecken können auch auf uns Menschen übergehen.

Aber: Ich wiederhole es gerne – das ist meine persönliche Entscheidung.
Ich halte nichts davon, chemische Mittel pauschal zu empfehlen oder abzulehnen. Jeder Hund ist anders. Jeder Körper reagiert individuell. Du kennst deinen Hund am besten. Und du entscheidest, was das Richtige ist.

Nicht alles, was glänzt, ist Gold – bleibt kritisch

Gerade auf Social Media werden aktuell viele neue Zeckenprodukte gehypt: angeblich natürlich, „handgemacht“, ohne Nebenwirkungen – und oft mit einem stolzen Preis versehen.

Mein Tipp: Hinterfragt solche Produkte kritisch.

– Was ist wirklich drin?
– Gibt es ehrliche Erfahrungsberichte oder nur Influencer-Marketing?
– Ist der Preis überhaupt gerechtfertigt?

Viele dieser Mittel sind überteuert, in ihrer Wirkung zweifelhaft – und die Zusammensetzung ist manchmal mehr Schein als Sein. Ich kann nur raten: Startet mit einfachen, haushaltsüblichen Mitteln, beobachtet euren Hund genau – und wenn das nicht reicht, dann ist es absolut legitim, sich für ein tierärztlich empfohlenes Präparat wie Tabletten oder Spot-Ons zu entscheiden.

Fazit: Verantwortung übernehmen – für das, was wir lieben

Zecken sind nicht nur ein lästiges Übel. Sie können echte Gesundheitsrisiken mit sich bringen – für unsere Hunde, für uns, für Familien mit Kindern.

Zeckenschutz ist deshalb keine Modefrage, kein Wettbewerb, kein Dogma.

Es geht um Verantwortung.

Und die beginnt bei Beobachtung, bei Wissen – und bei der Bereitschaft, sich individuell mit dem eigenen Hund auseinanderzusetzen. Nicht alles, was bei anderen funktioniert, passt zu deinem Hund. Und das ist auch gut so.

Ich als Züchter kann und will niemandem eine pauschale Lösung vorgeben.

Aber ich kann sagen: Ich entscheide mit Herz, mit Verstand und im Sinne meiner Hunde. Und das wünsche ich mir auch von jedem anderen Hundehalter.

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